Holz als Werkstoff – Vom Baum zum Brett

Wenn Sie uns schon mal persönlich in Painten besucht haben, standen Sie vielleicht schon davor: Eine frische Lieferung Bretter aus dem Sägewerk stapelte sich auf dem Hof – Unser Werkstoff Holz. Aber nur kurzzeitig, denn natürlich bewahren wir unsere Holzschätze nicht mitten im Weg auf!
Und tatsächlich ist das nur ein kleiner, sehr kurzer Einblick in die Geschichte, wie aus einem stolzen Baum im Wald am Ende ein beeindruckender Holzstapel werden kann. Wie das im Fall von Wohnraum8 geschieht, haben wir hier Schritt-für-Schritt aufgezeichnet.

Schritt 1: Der Baum muss fallen!

Nach Möglichkeit treffen wir die Auswahl dort, wo es am schönsten ist. Mitten im Wald! Als Holzankäufer dürfen wir Wünsche äußern. Ein bisschen Vorausschau ist deshalb wichtig,
Zusammen mit dem zuständigen Forstfachwirt oder einem privaten Waldbauern werden einzelne Bäume markiert und frisch für unsere Schreinerei geschlagen.
Ab und an greifen wir auch auf bereits fertige Holzpolter zurück, die eine hervorragende Auswahl an lokalen Baumarten enthalten. So oder so: In beiden Fällen muss der Baum auf eine schreinergerechte Abmessung gekürzt werden. Krone und Wurzeln bleiben zurück, der reine Stamm wird auf eine Länge von 2,5 Metern bis 5 Metern gekürzt und wird uns als Werkstoff Holz dienen.
Mit Traktoren und Rückewagen treten die Baumstämme dann ihre Reise zur nächsten Station an.

Schritt 2: Das Sägewerk übernimmt den Werkstoff Holz

Bevor wir das frisch geschlagene Holz als Werkstoff in Empfang nehmen können, muss es erst einmal fachgerecht vorbereitet werden. Dafür wird es im Sägewerk vom Sägemeister begutachtet. Mit ihm besprechen wir, welche Stücke sich aus den Stämmen und Rundhölzern sägen lassen.

holz als werkstoff - sägewerk

Schritt 3: Passt das Brett in den Hänger?

Teilweise übernehmen wir den Transport mit eigenem Fahrzeug und Anhänger. Wenn das nicht ausreicht, greifen wir wieder auf Traktor und Co. zurück.

holz-als-werkstoff_anhaenger
Da zeigt sich auch, dass kurze Wege eine gute Entscheidung sind: So sind wir mit unseren neuesten Holzschätzen gar nicht erst ewig auf den Straßen unterwegs. Sondern können relativ fix die Entfernungen vom Wald zum Sägewerk und danach zu uns bewältigen.
Relativ fix, denn: Mit dem Traktor, Rückewagen oder Anhänger mit Überlänge sind wir trotzdem noch ziemlich langsam auf den Straßen unterwegs. Sorry dafür!
Durch regionale Bezugsquellen bringt unser Holz als Werkstoff trotz allem eine weitaus bessere CO2-Bilanz mit sich, als Hölzer aus Übersee mit Transportwegen von vielen Tausend Kilometern!

Schritt 4: Ruhe und Luft bitte! Zeit um Holz als Werkstoff zu werden

Daheim vor unserer Schreinerei angekommen, steht noch ein letzter Verarbeitungsschritt an bevor wir das Holz als Werkstoff weiterverarbeiten können. Wir entrinden alle frisch eingetroffenen Stämme und Rundhölzer per Hand. Das schont das Material – und es ist werkholzgerecht.
Das Entrinden ist wichtig, denn: Schädlinge nisten sich zu gern unter der Rinde ein und zerstören den wertvollen Rohstoff Holz – zumindest für uns als Möbelschreinerei. Zusätzlich kann sich der Trocknungsprozess ungleichmäßiger vollziehen. Sprich: Das Holz reißt leichter ein. Etwas, das wir möglichst vermeiden wollen!
Am Ende stapeln wir unsere neusten Holzzuwächse „unterm Dach“ auf, Wind- und wettergeschützt und doch luftig. Und da liegen die einzelnen Bretter aus unseren gerade erst ausgesuchten Bäumen dann. Wie lange genau? Das hängt von der Holzart und der gewählten Materialstärke ab.
Das betrifft übrigens auch durchaus Bretter, die wir schon vom privaten Holzbauern oder vom Sägewerk übernommen haben. Wir prüfen alle eintreffenden Hölzer, kontrollieren die Materialfeuchte und entscheiden dann, was noch ein bisschen Zeit im Trockenlager benötigt. Überstürzt wird an der Stelle jedenfalls nichts!
Pi mal Daumen sind es 6 Monate pro 10 Millimeter Materialstärke bei Nadelholz und ganze 12 Monate pro 10 Millimeter Materialstärke beim Laubholz.

holz als werkstoff Lagerung
Heute im Trockenlager aufgestapelte Eichenholzbretter mit 60 Millimetern Stärke verlangt uns gute 6 Jahre Geduld ab, bis das Material eine verarbeitungsfähige Holzfeuchte von circa 15 Prozent erreicht.

Schritt 5: Veredelung auf Wunsch

Meistens genügt es, geduldig abzuwarten. Unsere Trockenkammer zur technischen Nachtrocknung übernimmt die letzten fehlenden Prozente, bis das abgelagerte Brett endlich auch die Schreinerei von innen sehen darf, das Holz tatsächlich zum Werkstoff wird – und zum einzigartigen Möbelstück wird.
Für Spezialanforderungen greifen wir auf unseren externen Spezialisten zurück. Mit seiner Trockenkammer im Highend-Bereich wird das Holz fachkräftig „gedämpft“ und so auf eine Holzfeuchte von 8 bis 12 Prozent gebracht.
Und dann, nach nur fünf Arbeitsschritten und ein paar Jährchen hier und da, ist der stolze Baum aus dem Beginn dieses Beitrags auch schon fertig vorbereitet. Und wird anschließend zur Kommode, ein Teil einer individuellen Saunalandschaft oder einer einladenden Küche.

Zu allerletzt

Wie übrigens die Nachproduktion des feinen Werkstoffs Holz bei uns in Deutschland gut funktionieren kann, zeigt der Auslandspodcast Ideenimport auf tagesschau.de.

Und wenn Sie sich selbst mal ein Bild von unserem Holzbestand machen möchten, sind Sie herzlich willkommen und eingeladen uns jederzeit zu kontaktieren.

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