Warum die Zirbelkiefer auch Königin der Alpen genannt wird

 

Je nach der Region wird sie auch Arve, Zirbe oder Zirbel genannt. Sie ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kieferngewächse. Wo auch immer man sich in den Alpen bewegt, der Übergang vom Bergwald zur waldfreien Höhenstufe ist eine markante Lebensraumgrenze, im Fachjargon als Kampfzone bezeichnet.

Dort wo es den meisten anderen Baumarten zu eisig ist trotzt die Zirbelkiefer Schnee und extremen Minustemperaturen im Winter und intensiver Sonneneinstrahlung im Sommer. So hat sie sich die Pinus Cembra perfekt angepasst an das Klima im Gebirge.

Höher als alle anderen Baumarten steigt die Zirbe und wagt sich in Bereiche vor, in denen andere Gehölze kaum mehr Überlebenschancen haben. Sie wächst in Höhen von etwas 1300 bis zu 2500 Meter, das höchste derzeit nachgewiesene Vorkommen liegt in den Französischen Alpen bei über 2800 Meter. In ihrem angestammten Wuchsgebiet, dem Alpenhauptkamm runter bis in die Karpaten, wird sie bis zu 25 Meter hoch, erreicht dabei einen Durchmesser (auf Brusthöhe) von über einem Meter  und wird bis zu 1000 Jahre alt.

Sie erfüllt damit eine wichtige Schutzfunktion gegen Lawinen und Hangerosionen. So wie ein Dach das Haus, schützt sie als Bodenbewehrung und erstes Hindernis für Schnee- und Geröllmassen den Wald und das Tal vor den Folgen extremer Witterungsbedingungen.

Ein echter Pionierbaum!

In Deutschland wächst die Zirbelkiefer überwiegend in den bayerischen Staatsforsten im Raum Berchtesgaden, wo die angeblich ältesten Zirbenwälder Bayerns gedeihen und bei Garmisch/Mittenwald von wo man jeweils durch duftende Zirbenwälder zum Königshaus am Schachen von „unserem König Ludwig II“ wandern kann. In welchem natürlich auch dieses wundervolle Holz verbaut ist.

Die Zirbe ist eine Freundin mit vielen Talenten, als Baum schützt sie vor Gefahren, verarbeitet birgt ihr Holz jene Charakterstärke, die ihr seit Jahrhunderten in den Bergen abverlangt wird. Das sehr aromatisch duftende Holz wird traditionell als Möbel- und Schnitzholz verarbeitet. Das nach der Verarbeitung fast weiße und später rotbraun gefärbte Kernholz duftet fein, sympathisch und wird von einem relativ schmalen Splintholzbereich umgeben. Es ist relativ leicht, weich, lässt sich dabei gut bearbeiten und besitzt einen gleichmäßigen, feinen Aufbau. Dabei sind die Jahresringe deutlich zu erkennen, die vielen gesunden und fest eingewachsenen, dunkel gefärbten Äste sind dabei charakteristisch.

Von der Volkskunde werden der Zirbelkiefer legendäre Eigenschaften nachgesagt. Eine der wichtigsten dürfte wohl diese sein:

In einem Zirbenholzbett schläft man wesentlich besser als in einem herkömmlichen Bett.

Auf die Frage nach dem „Warum“ fand das Institut „Joanneum Research“ aus Österreich, eine wissenschaftlich bestätigte Antwort: „In einem Bett aus dem Holz der Zirbe ist der Schlaf erholsamer, das Herz wird geschont, Wetterfühligkeit verschwindet. Zirbenholz wirkt mottenabwehrend, ist antibakteriell. Und die Tests ergaben, dass die Kommunikationsfreudigkeit sowie das allgemeine Wohlbefinden in einer Zirbenstube höher ist.“

 

(c) Konrad Kreitmair / 2015

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